Weltfrauentag - naja

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Weltfrauentag. Z. B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss natürlich eine Selbstverständlichkeit sein. Aber es gibt einige Dinge, die lassen mich glauben, dass es nicht um Gleichberechtigung geht - sondern um schlicht mehr Rechte für Frauen.

Es gilt in einigen Dingen die Geschichte in die aktuelle Zeit zu holen und somit das, was unbestritten sein muss auch um zu setzen. Gleichberechtigung zum Beispiel.
Und insofern ist es auch gut, dass es Menschen gibt, die sich für Gleichberechtigung einsetzen.

Und das Ziel wäre auch leichter zu erreichen und für alle akzeptabel, wenn es von vorne herein hieße "wir" und "alle".
Doch leider höre ich - gerade bei der Diskussion um Frauenrechte - immer wieder das Wort "Frau" - wenn es um positive Dinge geht und "Mann" wenn es um die Zuordnung eher negativer Aspekte geht.

So werden z. B. Frauenquoten gefordert. In Vorständen, bei Managerposten, ...
Doch ich habe noch nie eine Frau sagen gehört, dass sie auch Männerquoten bei z. B. Pädagogen (einem weiblich dominierten Gebiet) fordert. Mehr Frauen in Männerjobs - das Gegenteil muss für die Gleichberechtigung nicht gefordert werden, da sollen sich andere drum kümmern, denn es geht ja um die Gleichberechtigung von Frauen und nicht um die Gleichberechtigung aller Menschen?
Und gesetzlich definierte Quoten werden auch nur bei lukrativen Jobs eingefordert. Denn ich habe noch nie gehört, dass eine Quote auch für Kanalarbeiterinnen, Straßenbauarbeiterinnen oder bei der Müllabfuhr gelten sollen.
Logisch - aber eben doch einseitig.

Im Radio kam dann eine Reportage zum Weltfrauentag. Der sollte - laut Meinung einiger Anruferinnen während der Sendung - auch deutschlandweit gelten und nicht nur in Berlin. Ein gleichwertiger Männertag wäre jedoch nicht nötig - Männer sind schließlich nicht benachteiligt.
Und schließlich gibt es auch Frauen, die keine Mütter sind, die also nichts vom Muttertag haben und daher wenigstens den Weltfrauentag hätten. Tipp: es gibt auch Männer, die keine Väter sind. Kam leider keine der Frauen als Argument drauf.

Da schwirrte dann auch der Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten durch den Raum, die Nationalhymne geschlechterneutral zu schreiben. Also z. B. "Heimatland" (neutral) statt "Vaterland" (männlich) oder "couragiert" (neutral) statt "brüderlich" (männlich). Dabei ist das Wort "couragiert" ja noch nicht einmal aus unserer Muttersprache. Oh, Verzeihung: Sprache. Aber gegen Muttersprache hat sie ja nichts gesagt.
Auch fehlt ihr scheinbar der notwendige Elan, um gleichstellende Worte wie "Terroristinnen", "Vergewaltigerinnen", "Steuerhinterzieherinnen", ... einzufordern. Aber wozu auch, das sind ja schließlich alles ausschließlich Männer, da muss es keine Frauenversion von geben.

Und dass Frauen Frauenparkplätze haben wollen, liegt an Männern. Frauenparkplätze sind näher am Eingang von Geschäften und befinden sich in Parkhäusern näher an der Kasse und sind i. d. R. besser beleuchtet.
Denn Frauen werden manchmal Opfer von Männern (Fakt). Und Frauen können sich i. d. R. nicht so gut wehren (Fakt).
Das zu leugnen wäre genauso dumm wie zu behaupten, nicht nur Frauen könnten Kinder bekommen (Fakt). Also gibt es wohl doch - zu mindestens körperlich - Unterschiede zwischen den Geschlechtern (Fakt?).
Doch mal werden die Unterschiede argumentativ vom Tisch gewischt, mal werden sie hervorgehoben. Je nachdem, wie man (bzw. Frau) es gebrauchen kann. Frauen können alles wie jeder Mann: gesetzliche Quoten müssen her, um die Gleichstellung sicher zu stellen. Frauen sind schwächer als Männer: gesetzliche Unterstützung muss her, um die Gleichstellung sicher zu stellen. Männer sind schwächer als Frauen: gibt es nicht, daher gibt es in diesem Bereich auch nichts zu regeln.

Wir haben noch ein gutes Stück vor uns, um wirklich annährend Gleichberechtigung zu realisieren. Wir alle für alle. Und das fängt schon mit der Definition des Zieles an.

Echte Gleichberechtigung - das wäre wirklich wünschenswert!

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