Die große Illusion

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"Jeder Krieg endet auf dem Friedhof". Für mich keine neue Erkenntnis. Verdun, der erste Tag. Der Grund, warum ich dieses Jahr anstatt ans Mittelmeer in die Champagne fahre. 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg, wofür Verdun wie kein anderer Ort steht.

Mit 6,5 Grad startet der Tag mit einem Frösteln.

Mein Arbeitskollege muss morgen wieder ins Büro, daher geht es für ihn und seine Frau zurück. Der Rückweg führt direkt durch Verdun und da ich mir Verdun sowieso ansehen wollte, begleite ich die beiden bis dorthin und wir gucken uns zusammen noch die Stadt an.

Gegen 14 Uhr ist dann wirklich verabschieden angesagt und während die beiden Richtung Heimat und Arbeit fahren, besuche ich die meine erste Ausstellung zum Thema "Grand Guerre" im Palais Episcopal.
Und wie nicht anders zu erwarten ist die Ausstellung sachlich und deprimierend. Tot und Vernichtung ist immer das Hauptwerk eines Krieges. Was an Werten, Natur, Lebensmitteln, Material, Häusern, Infrastruktur und Menschen vernichtet wurde. Und die - die nicht getötet oder verstümmelt wurden - wurden trotzdem in Mitleidenschaft gezogen. Krieg verschont niemanden, nirgendwo.

Was noch mehr deprimiert ist der Rückweg, vorbei an Orten deren Namen ich in der Ausstellung gesehen habe. Kilometerweit muss sich damals das Schlachtfeld erstreckt haben. Ich fahre und fahre und habe die damalige Front immer noch nicht hinter mir. Kilometerweit vorbei an Feldern, die damals alle durch Bomben umgegraben wurden. Meter für Meter.
Krieg ist immer nur eine Option, niemals eine Lösung. Keine Glorifizierung.

Abends drehe ich dann im Sonnenuntergang noch eine Runde auf dem Campingplatz, bisher hatte ich ihn mir ja noch nicht angesehen.

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