Ich bin dann mal weg

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Da schläft man einmal länger aus ... und schon ist es zu spät!

Heute gönne ich mir den Luxus und schlafe statt bis 7.30 Uhr sogar bis 9.00 Uhr aus. Eine Stunde Frühstück mit in Ruhe Nachrichten lesen ist der erste zweite Luxus des Tages.
Dann überlege ich: es ist schon spät geworden, eigentlich hatte ich ja vor, endlich mal den Pont du Gard zu besuchen. Doch der ist knapp 130km entfernt, außerdem will ich ja nicht einfach nur hin sondern auch noch eine große Tour drum herum, aber da wären ja auch noch die Reifen, die zum Rand hin doch schon deutlich abgefahren sind - klar die 1.200 km nach Hause gehen fast im gleichmäßigen Tempo geradeaus, da verschleißen die Reifen nicht so sehr - aber zu Hause schneit es ja gerade (WTF?), vielleicht sollte ich mir heute in Narbonne beim Händler neue Reifen bestellen. Narbonne. Das sind ~50km in genau die andere Richtung. Dann wird es mit dem Pont du Gard heute nichts mehr. Aber ich könnte ja nach Sete (das Klein-Venedig des Languedoc) fahren, das liegt zwar ebenfalls genau in der anderen Richtung zu Narbonne, ist aber nicht so weit, nur  ~70 km. Beides zusammen ist heute gut zu schaffen. Also alles fertig gemacht, Adresse aus dem Web gesucht, ins Navi eingegeben und ab auf den Sattel ...
 
Knapp eine Stunde später rolle ich dann auch auf den Hof des Händlers in Narbonne. Maschine parken, Helm ab, abschließen, zur Schiebetür ...
Doch die Schiebetür öffnet sich nicht, der Sensor hat mich nicht erfasst. Also einen Schritt zurück und einen Schritt vor. Die Tür öffnet sich immer noch nicht. Muss ich irgendeinen Schalter drücken? Auf einmal öffnet sich die Tür. Allerdings nicht meine, sondern eine Nebentüre knapp 5 Meter weiter. Freundlich lächelnde Personen ... gehen an mir vorbei. Die Tür ist aber eindeutig nur für Personal. Ich blicke zurück zur Schiebetür und streife dabei das Schild mit den Öffnungszeiten: 9.00 bis 12.00 Uhr sowie 14.00 bis 19.00 Uhr. Ich schaue auf meine Uhr: 12.05. F***!
Das gibt es im Süden also doch auch noch: zwei Stunden Mittagspause. Zwei Stunden, in denen konsequent zu ist. Zeit, in der man noch nicht einmal bei einem Vertriebler eine Bestellung abgeben kann, weil dieser mal für fünf Minuten nicht in sein Butterbrot beißt.
Was also tun? Nach Hause fahren und wieder kommen? Dauert auch zwei Stunden, lohnt also nicht. Zwei Stunden hier auf dem Parkplatz (alles zu, keine Sitzmöglichkeit, keine Wiese um sich in die Sonne zu legen, ...)  warten? Irgendwann einfach noch einmal wieder kommen? (Eine Stunde hin, nichts bestellen, eine Stunde zurück, irgendwann noch einmal eine Stunde hin, bestellen, wieder zurück, eine Stunde hin, eine Stunde Reifen montieren lassen, eine Stunde zurück)? Verdammt, ich hätte direkt meinen Urlaub in der Werkstatt buchen sollen, da hätte ich mir Zeit sparen können.
Jungs, wenn ihr mit mir keine Geschäfte machen wollt, ist OK! Zurück wird der Reifen noch halten (in der Mitte ist noch satt Profil, nur an den Rändern ist er abgefahren), dann gibt es halt nur noch zwei kleine Touren und ich kaufe mir zu Hause einen neuen Reifen. L**** m***!
 
Auf direktem Umweg geht es zurück zum Campingplatz. Eine Tüte Chips und ein Eis trösten mich über meinen emotionalen Verlust. Dann lege ich mich in die Sonne und schlafe eine Runde.
In der Mittagspause geschlossen. Darf ich zukünftig nicht mehr vergessen.

Nach dem Aufwachen gibt es Abendessen: Obstsalat mit Mascarpone-Creme und Schoko-Keks Croutons. Dazu das inzwischen obligatorische Glas weißen Bordeaux.

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