Was ist Urlaub?

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Ein tief philosophischer Tag, der mit einer einfachen Erkenntnis endet. Manchmal überrasche ich mich selber.

Heute Morgen ging es dann schnell noch einmal zum Einkaufen. Den Rest für die Hauptgerichte der nächsten Tage. Dann ein kurzer Besuch bei einem Arbeitskollegen, den ich mit meiner Begeisterung für "Club Farret" habe anstecken können. Sie sind schon seit einer Woche hier und haben schon ein großes Programm hinter sich gebracht.
 
Zurück zum Wohnwagen, zweites Frühstück. Ein paar Kleinigkeiten erledigen, und dann bin ich auch schon wieder im Bett. Nur kurz. Es werden zwei Stunden. Gegen 16 Uhr werde ich durch das Lachen vom Nachbarwohnwagen wach. Es gibt sehr viel schlimmere Methoden um wach zu werden. Wach werden durch Lachen hat was. Ich bin nicht böse, eher erheitert. Und froh, denn schließlich habe ich ja auch noch einige Sachen zu erledigen. Der Auspuff muss irgendwie mit der Wäscheleine befestigt werden und dann sollte ich eine Testfahrt machen, ob es auch hält oder ob irgendwas an der Maschine scheuert oder die Isolierung - weil sie zu nahe am Auspuff ist tropfend auf den Auspuff schmilzt. Das würde eine Sauerei ergeben. Ein anderer Arbeitskollege hat sich mal während der Fahrt eine weg geworfene Plastiktüte am Motorblock eingefangen. Das hat ihn Stunden gekostet, die in Sekundenschnelle eingebrannte Plastikfolie wieder zu entfernen. Und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass die Wäscheleine halten wird. Wahrscheinlich wird sie zu heiß. Ich sollte mir direkt Draht vom Campingplatz leihen...
 
Schnell noch getestet, ob (und falls ja, welche) die Streaming-Dienste erreichbar sind. Für Schlechtwetter Tage. Vorher ausprobieren. Und noch den Parkplatz ausmessen, weil ich nächstes Mal vielleicht mit Hänger kommen möchte. Und dann brauche ich ja mindestens zwei Parkplätze: einen für den PKW, einen für den Hänger. Und einen für das Motorrad? Oder passen Hänger oder Auto und Motorrad auf einen Platz? Oder muss ich dann das Motorrad abends immer wieder auf den Hänger fahren? Da hilft nur ausmessen!
Und ich sollte jetzt noch die Probefahrt machen um zu gucken ob die Wäscheleine hält. Dazu nur eine kleine Tour. Nach Sete? Könnte ich mit einer Hafenbesichtigung verbinden.
 
Doch auf einmal wird mit klar: ich will das nicht. Hinsetzen, noch ein Baguette mit Camembert essen, dazu eine frische Orange und ein Glas Wein. Oder sogar nochmal schlafen. Das widerspricht eigentlich total meiner Philosophie: im Urlaub möglichst wenig das zu tun, was ich auch zu Hause tun könnte. Denn ansonsten könnte ich mir ja auch die weite Fahrt sparen. Essen und Schlafen kann ich auch zu Hause. Aber am liebsten würde ich jetzt trotzdem nichts tun. Einfach nur ausruhen. Was habe ich vorhin noch gesagt: "schließlich habe ich ja auch noch einige Sachen zu erledigen"? Einen Scheiß muss ich. Ruhe, dass ist das, was ich zu Hause und auch auf der Arbeit schon seit langem nicht mehr bekommen habe. Die nächsten Termine und Aufgaben warten schon direkt nach dem Urlaub auf mich, sowohl privat als auch auf der Arbeit. Hier zwangsweise nicht. Hier kann ich das machen, was ich zu Hause nicht machen kann: auch mal einen ganzen Tag ruhen. Das ist Urlaub!
 
Zum Essen gibt es Baguette mit Camembert - den ganzen Tag!

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