Kölner Straßenstrich

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Da soll doch einer mal sagen, in Köln könne man auf der Straße kein Geld machen. Doch, kann man. Legal, geschickt und lukrativ. Und nicht nur auf der Straße, nein sogar mit! Denn die Stadt Köln verdient ordentlich mit einem ... nein mehreren Straßenstrichen!

Zu Hause empfängt mich der Brief, auf den ich nur gewartet habe. Ein Schreiben. Nicht von irgendwem, nein er ist nicht vom am immerhin im Namen des Oberbürgermeisters von Köln. Und zwar weiß der Gute, dass ich letztes Wochenende Köln besucht habe. Und woher er das weiß? Weil für ihn mein Kennzeichen aufgeschrieben wurde. Und so ein besonderer Dienst kostet eben. In meinem Fall 25 Euro, zu zahlen innerhalb einer Woche. Und warum hat man mich aufgeschrieben? Weil ich geparkt habe, auf einem Straßenstrich. Oder besser gesagt: auf mehreren gleichzeitig, auf einer "Sperrfläche" (im Schreiben Zeichen 298 genannt).
 
Nun gut, selber Schuld wird jetzt der ein oder andere denken. Hättest du da nicht geparkt, hättest du auch kein Anschreiben bekommen.
Und das ist zum Teil sicherlich auch richtig. Was mich jedoch wurmt ist die Tatsache, dass ich ja nicht "falsch" parken wollte - es ging nicht anders! Einige Runden um die Blöcke in der Gegend gedreht, nichts frei. Oder eben frei, aber man darf nicht. Ein Parkhaus? Fehlanzeige! Dafür ein Wohngebiet mit etlichen hunderten von Wohnungen, aber zu wenig Parkplätzen.
Und was macht man in solch einer Situation als verantwortungsvolle Stadt? Richtig: man schickt Leute auf die Straße - nicht um diesen Zustand zu beseitigen - sondern um ihn zu nutzen. In Form von "Knöllchen".
 
So wird sich wahrscheinlich auch nichts an dieser Situation ändern. Warum sollte Köln auch? Anstatt Geld aus zu geben um mehr Parkplätze zu schaffen kann man doch besser die bestehende Situation so lassen um Geld durch Strafen ein zu nehmen. Ist nicht nur lukrativer, es füllt auch so schön das Stadtsäckel welches durch den verantwortungsvollen Umgang mit den Steuergelder (die aber eben immer nicht reichen wollen) leider ein wenig löchrig geworden ist.
 
Erinnert an den gutmütigen und liebevollen Umgang mit Kölner Besuchern werde ich jedoch schon immer bei der Anfahrt. Auf der A4 Richtung Zoobrücke hat man die Geschwindigkeit auf 50 km/h gesenkt. Der Tunnel ist kaputt und hohe Geschwindigkeiten sind nicht so gut für den Tunnel, er könnte weiter beschädigt werden. Und Geld zur Reparatur scheint keines da zu sein. Wundert aber auch nicht, denn das scheint für die neue Blitzanlage drauf gegangen zu sein, die man zusammen mit dem neuen Tempolimit aufgestellt hat. Auch hier gilt: warum sollte man Geld für die Reparatur ausgeben und das Tempolimit aufheben, wenn man an einem kaputten Tunnel mit Tempolimit Geld verdienen kann?
 
Wenn jemand in die Rosen im Park pinkelt, mich würde es nicht wundern!

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